Meditation: Tipps und Lösungsvorschläge

Viele Menschen sind mit der Meditation nicht auf Anhieb vertraut. Dies ist auch vollkommen verständlich. Die Wenigsten von uns sich mit der Meditation z.B. Kindes- bzw. Jugendalter beschäfitgt.  Es ist also ganz natürlich, dass hier zahlreiche Fragen entstehen. Dies ist auch gut und wichtig! Ich habe hier mal die häufigsten Fragen meiner Teilnehmer zusammengefasst. Ich bin dann auf jede Frage eingegangen Schau mal, ob meine Antworten hilfreich auf deiner Meditationsreise sind. 

Was ist Meditation überhaupt? 

Meditation ist in erster Linie eine "mentale Übung". Bei dir mentalen Übung arbeiten wir mit unsere Aufmerksamkeit. Wir probieren ein wenig mehr die Beschaffenheit unserer Aufmerksamkeit zu verstehen (in dem wir sie z.B. beobachten). Wir lernen auch mit unserer Aufmerksamkeit besser umzugehen (z.B Rückführen auf den Fokuspunkt). Dies ist die Quintessenz der Meditation. Mehr zu dem Thema kannst  auch in diesem Video erfahren: Was ist Meditation eigentlich?

Was muss ich denken/nicht denken? 

Bei der Meditation geht es nicht so sehr um das Denken oder Nicht-Denken. Nein! Es geht um das Beobachten! Das Ziel der Meditation ist also nicht "Gedanken-Stoppen" oder "Bestimmte-Gedanken-Haben". Nein! Das Ziel ist es eine geistige Position einzunehmen in der du deine Gedanken beobachten kannst. Du identifizierst dich also nicht mit den Gedanken. Du verlierst dich auch nicht in deinen Gedanken! Du lässt sie sein! Dein Aufmerksamkeit ruht dabei auf den Fokuspunkt (z.b. Atem)

Wie kann ich aufhören zu denken? Gedanken Stoppen!

Niemand kann aufhören zu denken! Niemand! Denken ist ein Teil deiner Menschlichkeit und dein der Ausdruck deiner Selbst. Ich hoffe doch mal, du möchtest dein Selbst und deine Menschlichkeit nicht verlieren. Weißt du wer höchstwahrscheinlich nicht denkt (oder sehr sehr wenig und langsam)? Die Person, die mit Drogen vollgepumpt im Krankenbett liegt und für Wochen an die Decke starrt. Nun, diese Person fühlt vielleicht keinen Schmerz (Morphium) und das einzige, was sie wahrnimmt ist ein Rauschen! Ich glaube also, das Ziel ist es nicht sein Denken zu verlieren (zu stoppen). Meiner Meinung nach, sollten wir lieber lernen damit konstruktiv umzugehen, es zu verstehen und es auf verschiedenen Eben gut zu integrieren. Nun, es gibt eine Möglichkeit das Denken zu transzendieren. Dies ist aber komplett etwas anders, als mit dem Denken aufzuhören (es zu stoppen). Was Transzendenz bedeutet werden wir ich zum Ende der Challenge bzw. nach der Challenge näher betrachten. 

Wie kann ich meinen Atem natürlich fließen lassen, wenn ich ihn beobachte? 

GuteFrage: Wenn Probleme beim gleichzeitigen Beobachten und beim "natürlichen fließen lassen" des Atems entstehen, dann hat dies höchstwahrscheinlich etwas mit der Qualität des Beobachten zu tun. Ich nehme an, dein Atem fließt in bestimmten Situationen natürlich, wenn du ihn nicht beobachtest. Warum sollte sich dann etwas beim Beobachten ändern? Wahrscheinlich greifen wir in den Prozess des Atems ein. Wenn wir das tut, dann beobachten wir nicht mehr, wir leiten! Hier geht es also viel mehr um das "Loslassen". Wie können wir den Atem beobachten. Einfach: Wir greifen nicht ein. Wir übernehmen nicht die Leitung. Wie machen wir das? Wir lernen loszulassen! Wie lernen wir loszulassen? Jede Person muss hier für sich selbst experimentieren. Dafür sind die Meditationen und Übungen da. Bei der Meditation wollen wir den "Nicht-Wertenden-Beobachter" einnehmen. Dies fängt schon beim Atem ein. 

Wann / Wie oft/ Wie lange meditiere ich? 

Gegenfrage: "Wann/wie oft/wie lange möchtest du Joggen?" Dies hängt sehr stark von dir ab. Du musst selbst für dich herausfinden, wie du mit der Meditation (oder jeder anderen Ausführung) arbeiten möchtest. Manche Menschen meditieren 4 Stunden am Tag. Sie stehen um 04:00 auf und meditieren bis 08:00. Danach beginnt ihr Tag. Andere Menschen haben 10x3 Minuten in ihren Alltag eingebaut. Sie meditieren also 10 Mal am Tag für je 3 Minuten. Am Anfang lade ich dich ein mit den Zeiteinheiten der Challenge zu arbeiten. Experimentiere für dich, um dein "Wann+Wo" zu finden und nimm dir diese 15-20 Minuten am Tag Zeit. Wenn dir die Meditation etwas vertrauter ist, dann kannst du dein "wann/wie oft/wie lange" finden. Dies muss aber "Deins" sein. 

Was bedeutet eigentlich “Geist freien lauf lassen?” 

Gute Frage: Am Ende mancher Meditationen sage ich: "Lass deinen Geist jetzt freien Lauf." Nun, dies soll dich zu einem elementaren Verständnis deines Seins bewegen. Denn wenn du vielmehr als deine Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen bist (also dein Geist), wer bist du dann? Mit dieser Frage beschäftigen sich Menschen (Philosophen, Wissenschaftler, Mystiker, Intellektuelle und andere...) seit langer, langer, langer Zeit. Wir haben keine Antwort darauf. Mit anderen Worten: Wir wissen nicht was Bewusstsein ist. Wir wissen nicht wo Bewusstsein herkommt. Wir wissen nicht, was wir sind oder warum wir sind. Mit dieser Aufforderung (lass deinen Geist jetzt freien Lauf), lade ich dich ein dich von deinen Gedanken disassoziieren (zu lösen), dich mit deinem "tieferen Ich" zu assoziieren (identifizieren) und deinen Geist (Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen etc.) zu beobachten (ihm freien Lauf zu lassen). 

Wann kann ich mein "Herumsitzen" Meditation nennen? 

Herumsitzen wird zur Meditation, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf einen Fokuspunkt (z.B. Atmung) halten und diese, bei Abweichung, immer wieder auf den gleichen Fokuspunkt zurückführen. Der Fokuspunkt kann hier die Atmung sein, die Wahrnehmung der Berührpunkte mit dem Stuhl, die Kerzenflamme vor dem Stuhl etc. Meditation ist in erster Linie eine mentale Übung. Wenn du beim "Herumsitzen" diese mentale Übung ausführst, dann meditierst du. 

Wie verhindere ich es, während der Meditation einzuschlafen?

Bei der Mediation nehmen wir eine "innere Einstellung" ein. Diese "innere Einstellung" ist wichtig, für unseren meditativen Zustand. Auf der einen Seite möchten wir "wachsam" sein und unsere Aufmerksamkeit auf unsere innere Prozesse (Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle etc.) zuspitzen. Auf der anderen Seite möchten wir auch entspannt sein und unserem Körper und Geist erlauben alle inneren Prozesse zu produzieren und ohne unsere "Einmischung" ziehen zu lassen. Dadurch gelingt es uns die Position des aufmerksamen und nicht-wertenden Beobachters einzunehmen. Wenn du dich sehr entspannst, dann wirst du mit den Gedanken mitgerissen. Sobald das passiert, bist du irgendwo anders, aber nicht bei der Meditation. Deine Wachsamkeit ist weg! Dadurch schlafen wir ein bei der Meditation. Probiere ruhig ein paar Sachen für dich aus: Wie kannst du eine bessere Balance zwischen Wachsamkeit und Entspannung in deiner Meditation kreieren? Im Sitzen z.B. erhöhst du mehr deine Wachsamkeit. Im Liegen z.B. erhöhst du mehr deine Entspannung. Dies ganz klar. Was kannst du noch ändern? Experimentiere ruhig ein wenig herum.

Kopfhörer? Oder Lautsprecher? 

Hier gibt es verschieden Vor- und Nachteile. Jeder Person stufst die Vor- und Nachteile auch ganz anders sein. Kopfhörer z.B. haben den Vorteil, dass meine Stimme "näher" an dir dran ist. Außengeräusche werden dadurch auch minimiert und du kannst dich evtl. besser auf die Meditation einlassen. Nun, dies bringt dir natürlich nichts, wenn du sehr, sehr günstige Kopfhörer hast, die halb kaputt sind. Gute Lautsprecher können den ganzen Raum "zum Leben" erwecken und die Meditation auf eine andere Ebene bringen. Besonders, wenn du mit jemand anders oder in einer Gruppe meditierst. Schlechte Handy-Lautsprecher z.B. können sehr schrill und unverständlich klingen. Hier gilt es auch auszuprobieren und für sich das Passende zu finden. Ich z.B. meditiere bei geführten Meditationen nur mit Kopfhörern. Darum habe ich auch sehr gute Kopfhörer, die meine Meditation fördern. Was fördert deine Meditation? 

Wie meditiere ich am besten: Sitzen oder Liegen? 

Diese Frage lässt sich auch nur individuell beantworten. Wir erreichen ja unseren meditativen Zustand mit Hilfe einer Balance zwischen "Wachsamkeit" und "Entspannung". Die Meditationshaltung beeinflusst diese Balance maßgeblich. Wenn ich mich hinlege, dann signalisiere ich meinem Körper "Schlaf"; oder zumindest Entspannung. Beim aufrechten Sitzen ist die Entspannung natürlich geringer. Wenn die Entspannung selbst im Sitzen zu hoch ist, dann kann ich vielleicht sogar das Stehen oder Gehen probieren. Am Anfang macht für Viele Sinn die Meditation im Sitzen auszuprobieren. So können wir probieren unsere perfekte Balance zwischen "Wachsamkeit" und "Entspannung" zu finden. Hier gilt es wirklich zu untersuchen, was für dich am besten ist. Welche Position (Meditaitonshaltung) fördert deine Meditation? 

Wie sitze ich richtig, wenn ich Rückenschmerzen habe? 

Nun, dies kommt auf die Intensität und Art deiner Rückenschmerzen an. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht! Leg dich dann lieber hin. Probiere also nichts zu erzwingen, nur weil du denkst, dies muss so. Wenn du mit den Rückenschmerzen einigermaßen umgehen kannst, dann probiere hier das Meditieren im Sitzen. Wähle hier bitte ein Stuhl mit einer festen und geraden Lehne. Setzt dich dann an die Lehne mit deinem Rücken dran. Du kannst das Sitzen auch erleichtern, wenn dein Gesäß ganz leicht erhöht ist (z.B. kleines Kissen). Des Weiteren ist es nützlich ein Kissen zwischen der Lehne und deiner Wirbelsäule auf der Höhe deiner Nieren zu platzieren. Diese Kissen können deine Haltung stabilisieren und dir eine besser Meditation ermöglichen. Experimentiere ruhig ein wenig herum und finde heraus, was dir am besten gut tut. 

Ich komme während der Meditation nicht zur Ruhe? Was kann ich ändern?

Akzeptanz, Akzeptanz, Akzeptanz... Meditation ist kein Werkzeug, dass dir Ruhe bringt. Meditation ist keine Entspannungsübung. Meditation ist eine Übung für Entdeckung, Akzeptanz und Integration (und später Transzendenz). Was mache ich also, wenn ich "innere Unruhe" entdecke? Ich akzeptiere! Was mache ich danach? Ich akzeptiere nochmal! Und danach? Nochmals akzeptieren! Ich akzeptiere so lange, bis diese "innere Unruhe" weitergezogen oder  integriert (verarbeitet) ist. Vielleicht brauche ich dafür 20 Minuten und die Meditation dauert nur 10. Dies ist okay! Bei der Meditation geht es nicht darum den meditativen Zustand zu erreichen. Nein! Es geht darum sich in erster Linie wahrzunehmen (sich zu spüren). Wenn du bei der Meditation merkst, dass du unruhig bist, dann bedanke dich dafür. Du hast etwas entdeckt! Jetzt gilt es zu akzeptieren... Akzeptanz heißt hier wertfreie Daseinsberichtigung geben, ohne sich vom Inhalt oder Art der "inneren Ruhe" mitreißen zu lassen. Beobachte und Akzeptiere... 

Was bedeutet: "Im Hier und Jetzt zu sein."?

Wie nimmst du die Welt wahr? Wie nimmst du dein Leben wahr? Wenn du dich mit dieser Frage lang genug beschäftigst, dann stellst du fest, dass die Wahrnehmung oft an die Zukunft (z.B. Planen, Wünschen, Voraussagen etc.) oder die Vergangenheit (Gewohnheiten, Muster, Prägungen etc.) gekoppelt sind. Wenn du dir JETZT betrachtest, dann fallen deine Vergangenheit und Zukunft weg. Sie werden zum Konstrukt! Du erlebst dann nur diesen Augenblick. Das Hier und Jetzt. Dieser Augenblick ist alles, was du jemals erfährst. In deinem ganzen Leben kannst du nur den Augenblick erfahren. Es gibt nichts anderes! Je tiefer du dies für dich selbst begreifst, desto mehr Einsichten kannst du daraus generieren. Denn dadurch werden Persönlichkeit, Zeitempfinden, Muster etc. zu Konzepten. Die Konzepte helfen dir mit dem Jetzt umzugehen. Im Endeffekt sind dies aber nur Konzepte. Dies sind tiefe Einsichten des menschlichen Seins. Darum setzten wir uns auch mit dem "Hier und Jetzt" auseinander. Wir machen kleine Schritte, damit wir eine tiefere Einsicht über das eigene Sein erlangen, dadurch besser unsere Existenz, zu verstehen, zu gestalten und lenken können. Denk daran: Es geht nicht umso ankommen, sondern um die Reise an sich. Kleine Schritte.

Warum kann ich meinen Geist "freien Lauf" lassen, erst nachdem ich auf einen Punkt meditiere?

Die Meditation am Anfang wirkt wie ein Anker für den Geist. Du folgst z.B. deinen Atem und deine "Gedanken" können sinken (wie Schneeflocken in einer Schneekugel). Wenn dann der Geist "verankert" ist im Atem (oder einen anderen Fokuspunkt), ist es viel einfacher ihn "freien Lauf" zu lassen; offen zu meditieren.
Besonders am Anfang funktioniert dies aber nur für kurze Zeit. Denn etwas "dringliches" und "wichtiges" beschäftigt den Geist dann wieder. Und ehe man sich versieht, sitzt man mit Vollgas auf dem Gedankenzug drauf. Dann ist es hilfreich sich wieder auf einen Punkt zu konzentrieren (Ein-Punkt-Meditation) bis der Geist wieder "verankert" ist.

Deine Frage und Antwort nicht dabei? Diese Liste wird stetig erweitert. Schreib uns kurz und wir nehmen deine Frage hier mit auf: andrej@meditation-challenge.de 

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